Buchtipps von und für SVIN-Frauen

Bücher


«What Works: Wie Verhaltensdesign die Gleichstellung revolutionieren kann»

Bei der Einstellung, bei der Beförderung, beim Gehalt – trotz beträchtlicher Fortschritte werden Frauen in vielen Bereichen nach wie vor massiv benachteiligt. Anhand eines grossen Datenpools und zahlreicher konkreter Beispiele zeigt die Verhaltensökonomin Iris Bohnet, dass die Ursache dafür oft unbewusste Vorurteile und verzerrte Wahrnehmungen sind, die Entscheidungen auch dann beeinflussen, wenn wir fest glauben, dass wir objektiv sind. Die Harvard-Professorin Bohnet zeigt auf, was wir dagegen tun können – meist mit erstaunlich geringem Aufwand und überraschend schnellen Ergebnissen. Bohnets Abhandlung ist von ungebrochener Aktualität und bietet auch angesichts neuer Erkenntnisse eine reichhaltige Ressource sowohl für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als auch für Angestellte.
München: H.C. Beck, 2017.

«The Gendered Brain: The neuroscience that shatters the myth of the female brain»

Karten oder Gesichter lesen? Barbie oder LEGO? Hast du ein weibliches Gehirn oder ein männliches – oder ist bereits diese Frage völlig irreführend? In unserer heutigen Welt begegnen wir alle der tief verwurzelten Überzeugung, dass unser Geschlecht unsere Fähigkeiten und Vorlieben bestimmt, von Spielzeug und Farben bis hin zu Berufswahl und Gehalt. Was bedeutet dies für unsere Gedanken, Entscheidungen und unser Verhalten? Gina Rippon, Professorin für kognitives Neuroimaging, analysiert die Stereotypen, mit denen wir von frühester Kindheit an bombardiert werden, und zeigt, wie diese Botschaften unsere Vorstellungen von uns selbst und sogar unsere Gehirne prägen. Auf Basis von hochaktuellen Erkenntnissen der Neurowissenschaften drängt Rippon uns, über eine binäre Sichtweise unseres Gehirns hinauszuschauen und dieses komplexe Organ als hochgradig individualisiert, tiefgreifend anpassungsfähig und voller unbegrenzter Möglichkeiten zu betrachten.
Bodley Head, 2020.

«Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert»

Ist Ihr Handy zu gross für Ihre Hand? Wird Ihr Herzinfarkt nicht diagnostiziert, da Sie «untypische» Symptome haben? Werden Sie bei einem Autounfall mit 47% höherer Wahrscheinlichkeit ernsthaft verletzt? Leisten Sie unzählige Arbeitsstunden, die nicht bezahlt oder geringgeschätzt werden? Von Regierungspolitik und medizinischer Forschung bis hin zu Technologie, Arbeitsplätzen, Stadtplanung und Medien – in «Unsichtbare Frauen» zeigt Caroline Criado-Perez, wie unzulängliche Datenerhebungen, -auswertungen und -verwendungen Frauen unsichtbar machen. Criado-Perez analysiert und interpretiert eine grosse Anzahl an Fallstudien und neuen Forschungsergebnissen aus der ganzen Welt, die eine beträchtliche geschlechtsspezifische Datenlücke offenlegen und diese als wichtige Ursache für die fortwährende, systematische Diskriminierung von Frauen erkennen lassen. Das Buch ermöglicht es, die Welt mit neuen Augen zu sehen und plädiert für einen Wandel des Systems.
München: btb, 2020 (englische Originalausgabe: «Invisible Women: Exposing Data Bias in a World Designed for Men», London: Chattus & Windus, 2019).

Kontakt


Nora A. Escherle


Projektleiterin

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